St. Marien

Geschichte der Pfarrgemeinde St.Marien

kirche st. marien

Fröndenberg wird zum erstenmal 1197 urkundlich erwähnt, Westick 1246. Beide Dörfer gehörten zur Pfarrei Menden. Zwischen 1225 und 1230 gründete der Kölner Erzbischof Heinrich von Molenark in Fröndenberg ein Kloster für Zisterzienserinnen. Die Klosterkirche wurde der Muttergottes geweiht. Zweiter Patron wurde der hl. Mauritius.

Allmählich vollzog sich bis 1550 die Umwandlung des Klosters in ein freiweltliches adeliges Damenstift. Die Klosterkirche wurde zur Stiftskirche. Im Stift Fröndenberg gab es im 17. Jahrhundert katholische, lutherische und reformierte Stiftsdamen.

Dementsprechend entwickelten sich im Kirchspiel Fröndenberg, bestehend aus Dorf Fröndenberg, Stift Fröndenberg (Umkreis des Stiftes), und Westick, drei konfessionsverschiedene Kirchengemeinden. 1688 erhielten die Katholiken ihren eigenen Pfarrer, was die Abpfarrung von Menden bedeutete. Die Stiftskirche war nun eine Simultankirche für drei Kirchengemeinden. Am 7. Dezember 1688 ordneten Äbtissin und Stiftsdamen den Gottesdienst. Zwischen 6 und 9 Uhr des morgens durften die Katholiken die Kirche benutzen. Nach einer schriftlichen Mitteilung von 1825 wurde das zu dieser Zeit folgendermaßen gehandhabt: Von den Katholiken wird sie im Sommer bis 9 Uhr und im Winter bis 10 Uhr ?gebraucht". Die Tage des Wechsels sind der erste Sonntag im April und Oktober.

1811 wurde das Stift aufgelöst. 1837 vereinigten sich die Lutheraner und die Reformierten zur Evangelischen Gemeinde Fröndenberg. Die bestehende Gottesdienstordnung hat noch heute Gültigkeit.

1881 übernahm der Pfarrer Joseph Bernhard Schröder die kath. Pfarrei. Er musste mit der Uhr in der Hand seinen Gottesdienst halten, um die vorgeschriebene Zeit nicht zu überschreiten. Wenn z.B. "Kinderkommunion" war, wurde das Hochamt durch eine "kleine Messe" ersetzt.

1852 wohnten im Kirchspiel 569 Katholiken, 1885 sind es 1000 Seelen, die sich in dieser industriellen Gegend mit jedem Tag durch Zugang vermehren. Auf dem Sodenkamp wurde deshalb ein neugotisches Gotteshaus gebaut. Der Paderborner Bischof Hubertus Simar weihte 1895 diese Kirche. In der Weiheurkunde steht: ?Am 10. Tage des Monats August haben wir ... die Pfarrkirche zusammen mit dem neu errichteten Hochaltar zur Ehre der unbefleckt empfangenen Jungfrau Maria und des heiligen Märtyrers Mauritius ... geweiht, nachdem die Reliquien der heiligen Märtyrer Kletus und Felizitas in das Sepulchrum (Altargrab) eingeschlossen worden waren."

Am 12. März 1945 kam das schreckliche Unheil, steht in der Pfarrchronik. An diesem Tage flogen Kampfflugzeuge vor Mittag auf Fröndenberg zu und bombardierten den Ort, Tote und Zerstörungen hinterlassend. Unsere schöne Kirche, von drei Bomben getroffen, wurde zu einer Ruine. Turm, Seitenwände und Pfeiler hatten standgehalten. Die Sakristei an der Südseite war nicht getroffen worden. Der Tabernakel mit der Monstranz und dem Ziborium waren heil geblieben, aber der prachtvolle Barockaltar war zum größten Teil zerstört.

Jetzt wurde der kath. Gottesdienst in der Stiftskirche gehalten: sonntags 6.30, 7.15 und 18 Uhr, an den Wochentagen 7.00 und 7.30 Uhr.

Infolge der Hilfsbereitschaft der evangelischen Gemeinde konnten die Katholiken in ihrer Notlage diese Kirche bedeutend mehr benutzen, als es ihrem Anteil daran entsprach.

Ehrendechant Schmallenbach weihte seine neuerstandene Pfarrkirche am Freitag vor Weihnachten um 18.00 Uhr. In der Weihnacht wurde das Levitenamt gefeiert. Dem geistlichen Rat Schmallenbach assistierten Vikar Kamper als Diakon und Pater Bruno Woinitzki S.V.D. als Subdiakon.

Entsprechend der nachkonziliaren Liturgie wurde unter Pfarrer Bieker der Innenraum der Marienkirche 1967 ausgestaltet. 1982 wurde die Marienkirche unter Beseitigung der Kriegsschäden renoviert.

1994 wurde unter Pfarrer Schröer der Kirchturm für 1,6 Mio. DM saniert und renoviert. Am 30. Januar 2000 wurde das neue Pfarrzentrum in unmittelbarer Nachbarschaft zur Marienkirche durch Bischof Dr. Bode eingeweiht.

Eine neuerliche Renovierungsmaßnahme und Umgestaltung des Innenraumes unter Pfarrer Rickelhoff fand in den Jahren 2005/2006 statt. Am Ostermontag, 17. April des Jahres 2006, weihte Weihbischof Manfred Grothe unter Beteiligung von Bischof Bode und Probst Schröer die Kirche neu ein.